Die dezentrale Versorgung, also die nicht leitungsgebundene Versorgung über Wärmenetze, ist entscheidend für die Wärmewende. Bislang dominieren in Preetz noch fossile Energieträger den dezentralen Bereich der Wärmeversorgung.
Im möglichen Szenario für dezentrale Wärmeversorgung liegt der Fokus auf der Umstellung von nicht-erneuerbaren Energieträgern wie Öl- und Gasheizungen hin zur Wärmeversorgung durch Wärmepumpen und Nahwärmelösungen.
Die Dekarbonisierung der Wärmenetze ist ein zentraler Baustein für die Wärmewende. Im Umbau der Wärmenetze liegt der Fokus auf der Erschließung von erneuerbaren und lokal verfügbaren Energiequellen. So lassen sich ganze Ortsteile oder Kommunen klimafreundlich versorgen – ohne dass jede einzelne Heizung zuhause ausgetauscht werden muss.
Die Grafik „Heizungsflow“ zeigt, wie der Mix der aktuell eingesetzten fossilen Energieträger in den Wohnungen in Preetz voraussichtlich bis zum Jahr 2040 dekarbonisiert werden kann.
Links sind die heutigen Energieträger dargestellt – darunter fossile Brennstoffe wie Erdgas und Heizöl, aber auch Wärmenetze, Strom sowie erneuerbare Energien wie die Nutzen von Umweltwärme über Wärmepumpen oder Biomasse.
Die Verbindungslinien veranschaulichen den Weg hin zu einem klimaneutralen Zielszenario im Jahr 2040, in dem die fossilen Energieträger vollständig durch Erneuerbare ersetzt wurden. Dies zeigt deutlich: Eine 100 Prozent klimafreundliche Wärmelösung kann inPreetz möglich sein.
In Preetz wird sich im Szenario Wärmenetzausbau stark der Anteil von Gebäuden mit Wärmenetzanschluss von 11 % (2022) auf 26 % im Ziehljahr (2040) verändern. Die Gebäude ohne Wärmenetzanschluss werden zu rund 99 % mit Wärmepumpen geheizt.
Auch wenn viel über Wärmenetze gesprochen wird – letztlich sind individuelle sowie nachbarschaftliche Lösungen zur Umstellung auf klimaneutrale Heizungen bzw. kleinere Nahwärmenetze eher der Regelfall. Auch deshalb bedarf es für eine erfolgreiche – und damit auch eine sozial gerechte – Wärmewende eine zielgruppenorientierte Begleitung, Beratung und Unterstützung von Privatpersonen unter Beachtung ihrer unterschiedlichen Bedarfe und Lebensrealitäten.
Im Szenario Wärmenetzausbau stark wird im Zieljahr (2040) der Wärmenetzbedarf für Wohngebäude in Preetz voraussichtlich etwa 19 GWh betragen. Im Vergleich dazu weist Preetz ein erneuerbares Potenzial für grüne Wärmenetze von 5 bis 25 GWh auf, das zur nachhaltigen Wärmeversorgung nutzbar gemacht werden kann.
Lassen sich nicht genug lokale erneuerbare Wärmepotenziale für den Wärmenetzbedarf in Preetz heben, kann ggf. auf Wärme aus Müllverbrennungsanlagen in der Nähe von Preetz zurückgegriffen werden. Obwohl bei der Müllverbrennung mitunter hohe Emissionen entstehen, kann sie laut Wärmeplanungsgesetz als Energiequelle für Wärmenetz eingesetzt werden.